Bauteilindividuelle automatisierte Prozessdatenerfassung einer Inline-Production

Durch den stetig zunehmenden Bedarf der individualisierten Fertigung hin zur Losgröße 1 und die damit einhergehende flexible Prozesssteuerung, werden Rüst- und Herstellungsprozesse über häufige Werkzeugwechsel definiert.

In der Theorie resultieren Werkzeugwechsel wie auch widerkehrend gleiche Prozessabläufe in identischen Fertigungs- bzw. Herstellungsparametern. In der Realität jedoch kann dies zu Abweichungen und Qualitätsunterschieden führen. Die Erfassung bauteilindividueller Prozessdaten ermöglicht eine detaillierte Analyse des Prozessgeschehens innerhalb der Wertschöpfungskette.

Um einem Werkstück konkrete bauteilindividuelle Prozessinformationen zuzuordnen, können QR Codes oder RFID Tags auf dem Werkstück angebracht und beschrieben werden. Damit Prozess- und Herstellungsparameter auch im Anschluss an den Fertigungsprozess erfasst und nachgehalten werden können, sind Maschinen- und Sensordaten in RFID Tags zu implementieren. Dazu kann der Prozess über Maschinendaten oder externe Sensorik überwacht werden. Diese Informationen können in Verbindung mit Herstellungsdatum, Maschinentyp und Chargennummer in RFID Tags hinterlegt und einem Bauteil individuell zugeordnet werden.

Prozessdaten und Betriebszustände, welche z.B. im Vorfeld mittels OPC UA Schnittstelle separat aufgezeichnet wurden, können jedem Bauteil über eine Kennung individuell zugeordnet und automatisiert an den RFID Tag übertragen werden. Als aktiver oder dynamischer Informationsspeicher können in fortlaufender Bearbeitung weitere Prozessdaten hinzugefügt oder entfernt werden, um alle produktionstechnischen Informationen direkt am Bauteil einzubinden. Durch einen erweiterten Datenspeicher und die dynamische Informationsspeicherung, empfiehlt sich dieses Verfahren für mehrstufige und komplexe Produktionsabläufe. Zudem ist die Detektion über größere Entfernungen möglich und bedarf keinen visuellen Kontakt zum Lesegerät.

Für einstufige und weniger komplexe Produktionsabläufe, sowie für das Lagermanagement, empfiehlt sich hingegen eine statische Informationsspeicherung mit QR Codes. Produktionskennzahlen wie Herstellungsdatum, Maschinentyp und Produktionsnummer können auf QR Codes hinterlegt und so einem Bauteil individuell zugeordnet werden. Die relevanten Informationen werden automatisiert in QR-Codes umgewandelt und nach dem Bearbeitungsprozess über Scanner oder Smartphones erfasst. Durch diese individuelle „Handschrift“ können Produktionsdaten am Bauteil verfolgt und nachgehalten werden. Abhängig vom Anwendungsfall und Investitionsvorhaben können die Codes z.B. mittels Laser, Ätzverfahren oder Etiketten auf den Werkstücken angebracht werden.

Wenn Sie ein solches oder ähnliches Projekt gerne in Ihrem Unternehmen umsetzen möchten, melden Sie sich gerne bei Michael Geueke, Geueke@kompetenzzentrum-siegen.digital, Telefon +49 271 740 3969