Prozess / Mensch 4.0
Ziel des Projekts ist es einen Demonstrator zu entwickeln, um Werker bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen, welche prozessnah die Bauteilqualität beurteilen muss. Dabei gilt es insbesondere die umformtechnischen Eigenschaften / Möglichkeiten des Werkstückmaterials aufgrund der prozessbedingten individuellen, der gewählten Verfahrensroute entsprechenden Lastkollektive vor- und nachgelagerter Prozesse zu berücksichtigen. Hierzu wird eine Art virtuelles Biegebauteil implementiert, welches als Datensatz neben dem Bauteil über die gesamte Wertschöpfungskette mitgeführt wird. Insbesondere sind hier mit Hilfe der Projektpartner geeignete Möglichkeiten im Rahmen von „Recht 4.0“ und IT-Vernetzung zur Integration in horizontaler Richtung zu finden. Somit soll neben der innerbetrieblichen vertikalen Integration der Datenaustausch in horizontaler Richtung über Unternehmensgrenzen hinaus gewährleistet sein. Dies ist notwendig, da Bauteile im Rahmen einer globalen Supply Chain stets mehrere Unternehmensgrenzen überschreiten, deren Prozessdaten jedoch derzeit ausschließlich innerbetrieblich verwendet werden. Zudem kann das Ziel, den Umformprozess zu verbessern, nur dann erreicht werden, wenn mit vielen Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen der Supply Chain agiert wird. Hierzu kann bereits auf Erfahrung des bestehenden Forschungsprojektes Cyberrüsten 4.0 zurückgegriffen werden. Die hierin gewonnenen Erkenntnisse, auch gerade in Bezug zur Thematik des Menschen innerhalb der Industrie 4.0 fließen in Form von Mensch 4.0 mit ein. Der Mensch 4.0 fungiert dabei als Regelgröße zur Maschinensteuerung, welcher letztendlich komplexe Entscheidungen auf Basis voraggregierter Daten treffen muss.
Michael Schiller
Universität Siegen
Michael.Schiller@uni-siegen.de