Wie Störmeldungen in der Produktion am besten digital erfasst werden können, darum ging es in einem Projekt des Kompetenzzentrums mit der Firma Vetter Krantechnik GmbH in Haiger.
Der Hintergrund
Die Vetter Krantechnik stellt Schwenkkrane und Portalkrananlagen her. Wenn es in der Produktion eine Störung gibt, kümmert sich darum die Instandhaltungsabteilung. Dort waren die Abläufe aber noch nicht optimal. „Wenn eine Störung aufgetreten ist, haben die Mitarbeitenden der Instandhaltung zum Beispiel Zettel auf ihre Schreibtische gelegt bekommen, sind angerufen worden oder persönlich angesprochen worden“, weiß Christoph Kotthaus vom Kompetenzzentrum.
So war es für die Mitarbeitenden in der Instandhaltung schwer, den Überblick zu behalten. „Dann haben wir oft das Problem gehabt, dass die Sachen wirklich liegen geblieben sind“, berichtet Jan Hoffmann, der in der Instandhaltung arbeitet.
Das hat Andreas Weigel, der bei Vetter für die digitale Transformation zuständig ist, bei einem Digital Scouts Workshop erzählt. Bei der Workshop-Reihe des Kompetenzzentrums geht es darum, Mitarbeitende von kleinen und mittleren Unternehmen fit für die Digitalisierung zu machen. Ein halbes Jahr lang treffen sich Expert:innen aus dem Kompetenzzentrum mit den Teilnehmenden und sprechen über verschiedene Digitalisierungsthemen. „So ist unser gemeinsames Projekt entstanden“, erklärt Christoph Kotthaus vom Kompetenzzentrum.
Die Idee
Zusammen mit seinem Kollegen Nico Vitt hat er sich mehrmals mit Andreas Weigel und seinen Kollegen bei Vetter getroffen. „Wir sind hier an die Problemstellung herangegangen, indem wir nicht direkt nach Technik gesucht haben, sondern uns mit den Mitarbeitenden von Vetter darum gekümmert haben, wie man den Prozess am besten unterstützen könnte“, erklärt Kotthaus. Nach mehreren Workshops ist die Idee entstanden, eine App dafür zu nutzen, um die Störmeldungen digital zu erfassen.
Die Umsetzung
„Wir haben verschiedene Phasen durchlaufen mit der App. Wir sind am Anfang mit einem Prototypen gestartet, da hatten wir dann ein bis zwei Verbesserungen dran, die wurden sehr schnell vom Kompetenzzentrum umgesetzt“, sagt Andreas Weigel.
Wenn jetzt eine Störung auftritt, wendet sich der Mitarbeitende an seinen Vorarbeitenden, der die Störung dann am Tablet oder Smartphone eingibt. Er kann auch Fotos davon machen und sie an die Störmeldung anhängen. Der Vorarbeitende kann noch auswählen, wie dringend die Störung ist. Also zum Beispiel, wie oft sie auftritt und wie stark die Arbeit dadurch eingeschränkt wird. Die Meldung wird sofort für alle weiteren Instanzen im Unternehmen sichtbar, allen voran die Instandhaltung, die das Problem bearbeiten soll.
„Die Lösung, die wir letztendlich entwickelt haben, ist eine Mischung aus bestehender Software, die wir an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst haben“, erklärt Kotthaus vom Kompetenzzentrum. Jetzt kann die Instandhaltung ihr Arbeitsaufkommen besser überblicken und gemeinsam Prioritäten festlegen.
„Wir haben wirklich gute Erfahrungen damit gemacht. Mit der App hat sich das mittlerweile so eingespielt, dass Kolleg:innen und Vorarbeitende diese App nutzen und wir gucken täglich rein und vergessen keine Sachen mehr“, sagt Jan Hoffmann aus der Instandhaltung. Und auch Andreas Weigel von Vetter zieht ein positives Fazit. „Die App läuft sehr gut, die Kolleg:innen sind sehr zufrieden damit und wollen sie eher sogar noch mehr einsetzen als bisher.“
Ansprechpartner

Nico Vitt
vitt@kompetenzzentrum-siegen.digital
Telefon +49 271 740 3350