Um die die immer größere Menge an Abfall- und Wertstoffen effizient zu verdichten und zu entsorgen, produziert die Firma H&G Entsorgungssysteme GmbH aus Burbach spezielle Systeme.
Der Hintergrund
Diese Systeme sind so genannte Schneckenverdichter sowie Unterflursammelbehälter für die unterirdische Wertstoffsammlung. Diese Entsorgungslösungen werden zum Beispiel bei Handelsketten, Industrieunternehmen und Kommunen eingesetzt.
In Einkaufszentren ist es etwa ganz unterschiedlich, wieviel Abfall und Wertstoffe pro Laden oder Gastronomie-Betrieb anfallen. Das hat auch Einfluss auf die Kosten, die jeder Verbraucher bezahlen muss. Um hierfür eine Lösung zu bieten, hat die Firma H&G eine neue Wiegetechnik mit smarter Steuerung entwickelt, damit für jeden Nutzenden individuell die Mengen und auch die Kosten berechnet werden können. „Über eine Chip-Karte lässt sich der Zugang zur Presse und das Abfallgewicht korrekt erfassen“, sagt Dennis Becker, der bei H&G für den technischen Service zuständig ist. Die Firma H&G ist Teil der Unternehmensgruppe Henrich und hat etwa 140 Mitarbeitende.
Die Ausgangslage
Um zusätzlich zu der Wiegetechnik auch noch ein Online-Portal zur Datenerfassung und -verwaltung anbieten zu können, hat H&G sich an Nico Castelli von der Firma open.INC gewendet. Die Firma ist eine Ausgründung aus der Universität Siegen. Castelli und seine Kolleg:innen helfen anderen Unternehmen dabei, Daten digital zu erfassen, zu konsolidieren sowie zu visualisieren und zu analysieren.
Der Auftrag bei H&G hat auch Nico Castelli und seine Kolleg:innen mit neuen Herausforderungen konfrontiert. „Neu war, dass wir wirklich mal mit personenbezogenen Daten gearbeitet haben, weil da ja auch Endkund:innen beteiligt waren“, sagt er. Um beim Umgang mit diesen sensiblen Daten rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, haben sie Unterstützung beim Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen gesucht. Das Kompetenzzentrum gibt es seit 2017 an der Universität Siegen, die Mitarbeitenden unterstützen kleine und mittlere Unternehmen in Südwestfalen und darüber hinaus beim Thema Digitalisierung, auch bei rechtlichen Fragen.
Die rechtliche Unterstützung
Wirtschaftsjuristin Anna-Magdalena Seufert vom Kompetenzzentrum hat mit den beiden Firmen H&G und open.INC allgemeine Geschäftsbedingungen für die Nutzung des neuen Angebots ausgearbeitet. „Wir konnten hier keine Standardklauseln zum Beispiel aus dem Bereich Handel nehmen, weil Datendienste eine moderne Form sind“, erklärt sie.
In den Bedingungen müssen alle Funktionen des Dienstes im Einzelnen aufgeführt werden. „Die Kund:innen müssen erfahren, wofür die Daten genutzt werden und was sie mit ihren Daten machen dürfen“, sagt Seufert. So sind schließlich etwa zwei Seiten mit elf Klauseln entstanden. Außerdem wurde ein Auftragsverarbeitungsvertrag aufgesetzt.
„Wir waren natürlich froh, dass wir Unterstützung hatten, wie es mit der Datenverarbeitung läuft und wie die ganzen Formalien aussehen müssen“, sagt Nico Castelli von open.INC. Und auch H&G ist zufrieden. Die ersten Systeme inklusive neuer Wiegetechnik sind schon erfolgreich bei Kund:innen im In- und Ausland im Einsatz.
Ansprechpartner

Dr. Nico Castelli
castelli@kompetenzzentrum-siegen.digital