Die Firma Daub CNC Technik in Wenden benötigte zeitbezogene Daten aus ihren Maschinen und wurde dazu vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen unterstützt.
Der Hintergrund
Die Firma produziert mit 30 Mitarbeitenden Elektronikgehäuse aus Aluminium und Kunststoff für unterschiedliche Branchen, wie zum Beispiel die Elektronik-Industrie, die Kommunikationstechnik und dem Maschinen- und Anlagenbau.
„Unsere Kernkompetenz liegt dabei in der kundenspezifischen Bearbeitung der Gehäuse, passend zu den Anwendungen unserer Kunden. Ein Gehäuse kann dabei aus nur zwei oder auch aus fünfzig Einzelteilen bestehen“, erzählt Mario Galić, Entwicklungsleiter bei Daub. „Jedes zu fertigende Bauteil kann einen eigenen Fertigungsablauf haben, deshalb wurde es im Laufe der Jahre zunehmend schwieriger, die steigende Anzahl der komplexen Aufträge auf den zahlreichen Maschinen im Überblick zu behalten und den Fertigungsablauf ohne Reibungsverluste zu steuern“, erklärt Tanja Winters aus der Arbeitsvorbereitung.
Die Anforderungen
Der Maschinenpark umfasst mittlerweile zwölf Fräsmaschinen. Davon sollten die Daten erfasst und in ein komplexes Anwendungssystem überführt werden, mit dem die Arbeitsabläufe geplant und organisiert werden können. Ein solches System wird auch als Enterprise Resource Planning (ERP) System bezeichnet. „Das Ziel war es, die Signale der Maschinen direkt an der Maschinenhardware abzugreifen, um diese dann in digitalisierter Form unserem ERP System zuzuführen“, sagt Mario Galić.
Die Herbert Groos Technische Unternehmensberatung aus Kreuztal hat bei der Firma Daub zuerst den Digitalisierungsgrad erfasst und analysiert. Dabei kam unter anderem heraus, dass es notwendig war, die Maschinendaten zu erfassen und dem bestehenden ERP-System zur Visualisierung und als Basis für die Produktionsplanung bereitzustellen. Herbert Groos hat die Umsetzung begleitet und dafür auch den Kontakt zum Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen hergestellt, da sich das Team des Kompetenzzentrums schon in anderen Projekten mit dem Thema Datenerfassung beschäftigt hat.
Die Herausforderung
„Bei dem Projekt war die Herausforderung, dass wir Maschinen unterschiedlichen Alters vorgefunden haben“, sagt Dr. Martin Stein, der im Kompetenzzentrum für vernetzte Produktion zuständig ist.
Neuere Maschinen lassen sich einfacher an eine moderne Datenerfassung anschließen, ältere Maschinen müssen dafür erst mit moderner Sensorik ausgestattet werden. Aber das lohnt sich, ist Martin Stein überzeugt. „Der große Vorteil ist, dass die Mitarbeitenden diese Maschinen bereits gut kennen und sie schon wissen, wie sie damit arbeiten müssen. Deshalb kann man diese ganzen Vorteile beibehalten und muss für die Datenerfassung keine neuen Maschinen anschaffen“, betont er.
Video
Die Umsetzung
„Durch die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Siegen konnten wir relativ schnell ein Projektteam aus unseren Dienstleistern zusammenstellen und auch schnell erste Erfolge sehen“, freut sich Mario Galić von der Firma Daub.
„Die Fertigungsaufträge werden auf einem Infoboard in Form einer digitalisierten Planungstafel dargestellt. So kann den Mitarbeitern transparent, papierlos und flexibel der Fertigungsablauf vermittelt werden, der an diesem Tag ansteht“, erzählt Tanja Winters zufrieden.
Ansprechpartner

Dr. Martin Stein
stein@kompetenzzentrum-siegen.digital
Telefon +49 2241 14 3619